Drecksnester, weitab jeglicher Zivilisation, die der Antiheld Torsten Brettschneider mit seinen illustren Weggefährten da bereist, in denen es von Schurken, Ganoven, mürrischen Einsiedlern und Rabauken nur so wimmelt. Das ist die Wildnis, in die uns der Autor Lars Simon in seiner Tierkottriologie da eintauchen läßt. Elchscheiße, Kaimankacke und Rentierköttel heißen seine sonderbaren Romantitel. Doch trotz allem aufkommenden Ekel weiß er es, mit unnachahmlichem Sprachwitz, seine Leser durchweg packend zu unterhalten. Beim Zeichnen seiner Teufelskerle habe ich mir die Geschichten als Hörbücher vorlesen lassen. So haben dann diese Gestalten hier im dtv-Verlag das Licht der Welt erblickt:
https://www.dtv.de/special-lars-simon/start/c-193
Die folgenden Charakterbeschreibungen hat der Autor Lars Simon selbst verfasst.
Torsten Brettschneider
Der Held der Tierkottriologie. Mitte dreißig und Halbschwede mütterlicherseits. Hat BWL studiert und lange Zeit als IT-Fachmann in Frankfurt a.M. gearbeitet. Anfangs unbefriedigt liiert mit Tanja Walter, träumt er von einem neuen Leben als Autor von Männerratgebern auf seinem Erbhof in Mittelschweden und hat dafür einiges an Hindernissen zu überwinden. Doch das ist erst der Anfang seiner Reise, die ihn zuerst nach Costa-Rica und wieder zurück in den Hohen Norden führt, in deren Verlauf unser sympathischer und doch manchmal vom Schicksal überforderter Protagonist sich nicht nur in die bezaubernde und unerreichbar erscheinende Parrerstochter Linda verliebt, sondern auch die aberwitzigsten Abenteuer überstehen muss, die sich ihm (nicht immer durch sein Verschulden à siehe Rainer Renner) in den Weg stellen.
Renate Schwiedergall
36 Jahre alt. Recht emotional. Sie befindet sich ihr ganzes Leben lang auf einem Selbstfindungs- und Esotherik-Trip und war lange mit Tanja, Torstens Ex, befreundet. Als sich ihr Leben dramatisch verändert bandelt sie trotz (oder gerade wegen?) des Altersunterschiedes mit Torstens Vater Gerd an. Eine gute Seele, die keiner Fliege etwas zu leide tun will und für alles eine kosmische Karmaerklärung parat hat.
Gerd Brettschneider
Torstens Vater, verwitwet. 61 Jahre. Frühverrenteter Ingenieur aus Frankfurt am Main Weiß alles besser (zumindest besser als sein Sohn). Hat lange in Schweden gelebt und hatte dort noch eine Rechnung offen. Liebt Torsten, hat aber Übung darin, das nicht zu zeigen. Dabei hilft ihm, dass er Torsten nicht ganz für voll nimmt und auch keine Gelegenheit auslässt, diesem das mitzuteilen. Ein zäher Typ, der dem weiblichen Geschlecht (es kann ruhig etwas jünger sein à siehe Renate Schwiedergall) nicht abgeneigt ist und sich auch sonst vor nichts und niemanden fürchtet.
Rainer Renner
Irgendwie so um die Ende zwanzig, ne. Äußerst gebildeter, aber sehr naiver Sozialpädagogikstudent mit massiven Sozialkompetenzdefiziten aus Frankfurt a.M. im ungefähr zehnten oder elften Semester oder so. Bewußtseinserweiternden Droge gegenüber offen eingestellt. Er hat zudem eine bemerkenswerte Sehschwäche und sprachliche Eigenheiten. Steht Torsten unabsichtlich immer im Weg und wird doch dessen treuster Gefährte und Freund, denn eins muss man Rainer bei seinem offensichtlichen Erotikdefizit lassen: Er ist Idealist und bereit für diese alles zu geben, wenn es darauf ankommt. Er mag sein wie er will, einige Leute könnten von diesem Kerl eine Tofuscheibe abschneiden!
Linda Pettersson
32 Jahre, Tochter des Gödseltorper Gemeindepfarrers, selbst Lehrerin in Leksand. Bezaubernd und sympathisch. Sie würde super zu Torsten passen (findes Torsten), hat aber noch eine emotionale Rechnung mit ihrem Ex, Olle Olofsson offen. Wir sollten Torstem besser die Daumen drücken …
Jan-Peer Pettersson
Ende fünfzig, Vater von Linda, theoretisch Torstens zukünftiger Schwiegervater, sehr sympathisch, aber etwas hilflos, weil sich seine Tochter irgendwann nicht mehr meldet und Gott ihn irgendwie auch nicht erhört.
Ragnar Hedlund
Anfang sechzig. Dorftycoon von Gödseltorp. Besitzer des Ladens, der Tankstelle und des Cafés in dem mittelschwedischen Örtchen. Versucht auf Teufel komm raus Torsten den Hof abzuluchsen, was Torsten nicht versteht, bis er herausfindet, dass Ragnar dort einen ominösen Schatz vermutet. Selbst Ragnars Sohn, Ole-Einar, Kopf der lokalen Rockerbande Satans oväsen (Höllenlärm) und seine Tochter sind darin involviert und dienen als Druckmittel, beziehungsweise als Lockvogel. Ein harter, mittelschwedischer Knochen, mit dem nicht zu spaßen ist (na ja, es sei denn, man heißt Rainer Renner…)
Bjørn Hakansen
83 Jahre, Ex-Kämpfer des norwegischen Widerstands. Ist auf Menschen im Allgemeinen und auf Deutsche im Besonderen nicht sonderlich gut zu sprechen. Hat lebenslanges Wohnrecht auf Torstens Hof, würde aber am liebsten zurück nach Norwegen an seinen Fjord. Im weiteren Fortgang der Geschichte(n) bildet sich zwischen den beiden Brettschneiders und ihm eine historisch versöhnliche, generationenübergreifende Freundschaft heraus. Er steht übrigens auf leicht übergewichtige Zwillinge.
Ramon Ramirez
Um die 60 Jahre alt, Mädchen für Alles im Club Muche Gusto. Kann sogar einigermaßen Deutsch sprechen (hat mal als Austauschschüler eine Zeit lang in München gelebt). Man unterschätzt ihn, aber er hat neben Poolreinigen und Heckenschnitt noch weitaus größere Aufgaben und besitzt eine Macht, die man sich gar nicht vorstellen kann und ist zugleich Hüter eines uralten indianischen Geheimnisses.





Zum Schluß noch der kleine Buchtipp. Die Tierkottriologie besteht aus diesen drei Romanen:
Elchscheiße
Autor: Lars Simon
ist bei dtv erschienen
Taschenbuch auch als epub Ebook erhältlich
288 Seiten, ISBN 978-3-423-21508-4
1. Mai 2014
Kaimankacke
Autor: Lars Simon
ist bei dtv erschienen
Taschenbuch auch als epub Ebook erhältlich
320 Seiten, ISBN 978-3-423-21554-1
1. November 2014
Neu: Rentierköttel
Autor: Lars Simon
ist bei dtv erschienen
Taschenbuch auch als epub Ebook erhältlich
288 Seiten, ISBN 978-3-423-42864-4
23. Oktober 2015